Kamin- und Schornsteinsysteme

Das Abgassystem bilden eine wesentliche Lebensader im Haus. Daher kommt seiner Funktionalität eine entscheidende Bedeutung zu. Und nicht immer ist die auf den ersten Blick einfachste Variante auch die langfristig beste Lösung. Bei der Planung eines Schornsteins sollten auch zukünftige Entwicklungen und Veränderungen frühzeitig berücksichtigt werden.

Ronny Stein mit Partner Raab-Gruppe bieten ihren Kunden Komplettpakete für zukunftsweisende Abgassysteme aus einer Hand. Dabei umfasst das Angebot verschiedene Materialien für die unterschiedlichsten Einsatzbereiche.

Erläuterung der Werkstoffunterschiede

Heute finden sich am Markt zahlreiche Systeme für die Schornstein-Sanierung und den Schornstein-Neubau. Dabei treten verschiedene Werkstoffe gegeneinander an. Die folgenden Zeilen sollen Ihnen helfen, sich selbst ein Urteil zu bilden.

Edelstahl

Edelstahl in den Materialqualitäten 1.4571 und 1.4404 ist heute der Werkstoff für die Schornsteinsanierung schlechthin. Die Vorteile sind ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bei hoher Materialgüte und geringem Platzbedarf. WIG-/Lasergeschweißte Rohre und Formteile aus einer qualitätsüberwachten Fertigung erreichen selbst bei Festbrennstoffen eine hohe Lebensdauer. Das dünnwandige Material erwärmt sich schnell und sorgt für guten „Zug“ im Schornstein.
Aus Edelstahl lassen sich bei Bedarf auch Sonderteile fertigen, was bei anderen Werkstoffen nicht möglich ist. Spezielle Bauteile, wie Drehbögen oder flexible Rohre, sowie das geringe Eigengewicht erleichtern die Montage. Als doppelwandige Edelstahlsysteme werden sie auch gerne als Außenschornstein mit einfachem statischen Nachweis als gestalterisches Element eingesetzt. An Edelstahl-Abgasanlagen können heute alle Arten von Feuerstätten angeschlossen werden.

Keramik

Heute sind isostatisch gepresste Rohre der Stand der Technik. Das bedeutet geringe Maßtoleranzen bei hoher Dichtigkeit. Eine Innenglasur gegen Feuchteeintritt, die reißen könnte, ist nicht mehr erforderlich. Die Säurebeständigkeit ist sehr gut. Keramikrohre bieten aufgrund ihrer Masse eine recht gute Schalldämmung in das Gebäude hinein. Das Einsatzgebiet ist hauptsächlich der Neubau in Gebäuden. Viele Systeme sind aber auch für die Sanierung geeignet, sofern die Platzverhältnisse eine Montage erlauben.
Die Materialkosten liegen im Bereich von Edelstahl, die Montage ist zeitaufwändiger und erfordert ggf. den Einsatz einer Winde. Keramiksysteme sind je nach Zulassung für Öl-, Gasfeuerstätten und Festbrennstoffe für trockenen und kondensierenden Betrieb geeignet. Bei Brennwertfeuerstätten sollte dem Unterdruckbetrieb der Vorzug gegeben werden.

Kunststoff

Speziell bei Brennwertfeuerstätten setzt sich die Kunststoff-Abgasleitung mehr und mehr durch. Es kommen verschiedene Kunststoffe, PP, PPs oder PVDF mit unterschiedlicher Säure-, Temperatur- und Alterungsbeständigkeit zum Einsatz. Da Kunststoff nur bei großen Stückzahlen preiswert ist, ist die Auswahl der Bauteile und Durchmesserreihen eingeschränkt.
Auf ausreichende UV-Stabilität bei Außenwandmontagen und im Mündungsbereich ist zu achten, da Kunststoff unter diesen Bedingungen schneller altert und versprödet. Während mit Keramik und Edelstahl Erfahrungen aus mehreren Jahrzehnten vorliegen, können über die Lebensdauer von Kunststoff keine gesicherten Aussagen getroffen werden. Kunststoff ist nur für Öl- und Gasfeuerstätten mit geringer Abgastemperatur geeignet.

Ein Tipp: Seien Sie kritisch mit Aussagen „Bei Kunststoff ist keine Schornsteinsanierung erforderlich“, jeder nachträgliche Einbau ist eine Sanierung.

Zusammenfassung

Wie Sie sehen, stehen Ihnen viele Werkstoffe offen und jeder hat seine Anhänger. Auch wir können und möchten keine Überzeugungsarbeit leisten.

Denken Sie daran: „Jede Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied“. Achten Sie neben dem Werkstoff der Abgasführung auf die Verbindungstechnik, Dichtungen, Reinigungsöffnungen usw. Nach unserer Erfahrung sind dies eher Schwachstellen als ein Rohr. Lassen Sie bei modernen Niedertemperaturkesseln alte Verbindungsleitungen austauschen. Diese korrodieren bei kurzen Brennerlaufzeiten schnell und ein nachträglicher Einbau ist teurer.

Weiter kann es sinnvoll sein, neben der Abgasführung zusätzliche Komponenten, wie Zugbegrenzer, vorzusehen. Optimale Betriebsbedingungen Ihres Kessels senken Ihre Energiekosten. Nachrüstmöglichkeiten für Schalldämpfer sorgen für Ihren ruhigen Schlaf (und den Ihrer Nachbarn).

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